Altes Kurfürstliches Gymnasium Bensheim

Gymnasium mit altsprachlichem Zweig
Schule mit musikalischem Schwerpunkt
Partnerschule des Leistungssports

AKG: Chöre und Ensembles präsentierten beim Neujahrskonzert in der voll besetzten Mensa ein buntes Programm

BENSHEIM. Anfang des Jahres wird die Mensa des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums regelmäßig zum Konzertsaal: Im Rahmen des Neujahrskonzertes 2016 präsentierten die verschiedenen Chöre und Ensembles der Schule einem großen Publikum ihr musikalisches Können. Wir geben einen Überblick über den Konzertabend:

Wer trat auf?
 
Die Chöre der Klassen 5 (Leitung Sonja Hayer-Lenz), 6, 7, und 8 (Sabine Wulf), der Jugendchor (Sabine Wulf, Manfred Hein), das Instrumentalensemble der Klassen 5 und 7 (Bettina Chappuzeau-Schmidtke), das Orchester (Rainer Michels, Gundolf Aisenpreis) und die Big Band (Sonja Hayer-Lenz). Moderiert wurde der Abend von den Schülern Swantje Hartz und Tobias Klüsener.
 
Was wurde geboten?
 
Besinnliches ("Shima"), Beschwingtes ("Katzen brauchen furchtbar viel Liebe"), Traditionelles ("Polly-Wolly-Doole"), Klassisches von Bach und Mozart und fetter Big-Band-Sound ("Cerezo Rosa").
 
Welche populären Hits waren im Programm?
 
Gleich zwei Weltraumtitel schafften es auf die Setliste: "Astronaut" der Kombination Sido/Andreas Bourani und der Neue-Deutsche-Welle-Klassiker "Major Tom" von Tom Schilling. Beide Male hob der Chor der Klasse 6 völlig losgelöst ab in die unendlichen Weiten des Alls. Der Jugendchor sang "Turn Around" aus dem Musical "Tanz der Vampire", dessen ursprüngliche Version Bonnie Tyler, das walisische Reibeisen, als "Total Eclipse Of The Heart" Anfang der 1980er Jahre auf Platz eins in halb Europa sang.
 
Was waren die Highlights?
 
Ganz klar: Die großen Ensembles haben die Bühne gerockt. Das Orchester überzeugte mit Werken von Bach, Mozart, Vivaldi (Solovioline: Jennifer Goldstein) - und präsentierte darüber hinaus eine Uraufführung: eine Eigenkomposition ("Vengeance") des Schülers Oliver Preuß, der das Orchester als Dirigent durch sein Stück führte. Sehr beeindruckend.
Richtig Spaß machte zudem das Finale mit der Big Band, die unter anderem zwei Stücke aus ihrer Zusammenarbeit mit dem japanischen Komponisten Sotoshi Komatsu spielte. Für beste Laune sorgten außerdem die frech-originellen Ausbrüche der Solotrompete bei "Cerezo Rosa", die von einem aufmerksamen Restensemble jedoch immer wieder eingefangen wurde.
 
Was ging besonders unter die Haut?
 
Der Auftritt von Elena Karras (Klasse 5). Elena hatte sich unter dem Eindruck des Terroranschlags im November in Paris an ihr Klavier gesetzt und ein Stück komponiert: "Paris 13.11.2015".
Sie hatte das Instrumentalwerk zunächst ihrer Klasse im Musikunterricht vorgespielt und nun ihm Rahmen des Neujahrskonzertes solo am Klavier einem größeren Auditorium präsentiert. Das Stück, das Trauer, aber auch Hoffnung ausdrückt, war der bewegende Moment des Abends.
 
Wie war die Stimmung im Publikum?
 
Das Publikum hatte es aufgrund der schnellen Wechsel zwischen den verschiedenen Formationen und Musikrichtungen nicht ganz leicht, Fahrt aufzunehmen. Sobald die "ausverkaufte" Mensa sich eingehört hatte und bereit war, sich ganz einzulassen auf das Dargebotene, war schon der nächste Umbau angesagt. Schade eigentlich, aber das lässt sich bei einem solchen Querschnittprogramm wohl nicht vermeiden.
 
Was war auf dem Nachhauseweg noch im Kopf?
 
Zum einen: Die Neue Deutsche Welle wegen Peter Schilling beziehungsweise dem Chor der Klasse 6 gepaart mit der Erkenntnis, dass die 1980er musikalisch und auch sonst ganz okay waren.
Zum anderen: Das geniale Bass-Thema aus "Mephy Funk" (Sotoshi Komatsu), das einem die Big Band beziehungsweise der Bassist der Big-Band als Dauerschleife in der Kopf-Musikbox implantiert hatte. eh/s
 
© Bergsträßer Anzeiger, Freitag, 22.01.2016