Porträts
Anselm Franz von Ingelheim (1634–1695)
Carl Joseph von Wreden (1761–1829)
Franz Ludwig Feist (1802 - 1873, in Vorbereitung)
Franz Amand Appiano (1812–1862)
Bernhard Krauß (1810–1875)
Christoph Moufang (1817–1890)
Gustav Schlosser (1826-1890)
Otto Holzamer, Theo Knodt, Arnold Greiner - Schüler nach der Jahrhundertwende
Gustav Zwissler (1888–1973)
Heinrich Breidenbach (1876–1960)
Hans Sternheim (1900–1983)
Fritz Bockius (1882–1945)
Leo Kozelka (1893–1989)
Doris von Werner (1941-2020)
Bernhard Steiner (1913–1980)
Bensheim ist wahrscheinlich einer der wenigen Orte, wo des ehemaligen Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz in besonders positiver Weise gedacht wird. Wegen ihm heißt unsere Schule Altes Kurfürstliches Gymnasium. Und sein Porträt schmückt die Wand vor dem Lehrerzimmer.
Anselm Franz von Ingelheim gilt unter Historikern als schwacher, eher reagierender als agierender Landesherr. Überhaupt war er nur der Kompromisskandidat für das Mainzer Bischofsamt. Seine Regierungszeit ab 1679 war geprägt von den Auseinandersetzungen mit Ludwig XIV., der als französischer König versuchte, sein Herrschaftsgebiet mindestens bis zum Rhein auszudehnen. Deswegen war das habsburgische Kaiserhaus bemüht, einen frankreichfreundlichen Kurfürsten in Mainz zu verhindern.
Am bezeichnendsten für Carl Joseph von Wreden sind vielleicht das Amt, das er nicht angetreten hat, und die Gründe dafür. Denn als Krönung seiner Laufbahn hatte sein Arbeitgeber, der Großherzog Ludewig I. von Hessen vorgesehen, ihn zum Erzbischof von Mainz zu machen. Jedoch verweigerte der Papst seine Zustimmung, und zwar, weil es bekannt sei, dass v. Wreden von nicht orthodoxer Lehre, von mehr als zulässig freien Sitten gewesen, die den Guten zum Ärgerniß und öffentlich gebrandmarkt waren. Ein Geistlicher, der als Bischof in Frage kam - und doch nach Meinung des Papstes zu wenig sittenstreng und zu fortschrittlich war! Wer war dieser Mann?
