Altes Kurfürstliches Gymnasium Bensheim

Gymnasium mit altsprachlichem Zweig
Schule mit musikalischem Schwerpunkt
Partnerschule des Leistungssports

AKG: Über einhundert Grundschüler knobelten beim Wettbewerb für 4. Klassen

BENSHEIM. Mathematik ist weitaus mehr als Rechnen. Die Freude an mathematischen Problemen und Fragestellungen ist in den meisten Kindern überaus lebendig. Um diese zu erhalten und weiter anzufachen, hat das Alte Kurfürstliche Gymnasium vor sieben Jahren einen speziellen Wettbewerb ins Leben gerufen und kreisweit ausgeschrieben. Am Samstag fand die achte Fortsetzung statt.
Insgesamt 112 Viertklässler aus 17 Bergsträßer Grundschulen trafen sich im AKG zum Knobeln abseits des Unterrichts. Für die Mini-Klausur mit zwölf zum Teil sehr kniffligen Aufgaben hatten die Teilnehmer 40 Minuten Zeit. Dabei ging es neben der Anwendung der Grundrechenarten auch um geometrische Körper und räumliches Denken. Ziel ist ein kreativer und spielerischer Umgang mit dem Schulstoff der letzten vier Jahre. Gefragt waren logisches Denken, das Erkennen von Zusammenhängen und nicht zuletzt Durchhaltevermögen. Alles Kompetenzen, die auch für andere Bereiche von Bedeutung sind.
 
Esther Schmitt und Cornelia Riederer von der AKG-Fachschaft Mathematik begrüßten die Teilnehmer samt Eltern und Gästen in der Schulmensa. Dort war eine Ausstellung mit Puzzles und Knobelspielen aufgebaut, an denen sich auch mancher Erwachsene mit Begeisterung die Zähne ausbeißen konnte. Etwa bei der Konstruktion einer Leonardo-Brücke, die durch die geschickte Verflechtung starrer Bauteile und komplett ohne Schrauben oder Seile ihre Stabilität erlangt.
 
Mathematik zum Anfassen bot auch der Conway-Würfel. Hier galt es, aus unterschiedlich großen Quadern einen Würfel zusammenzusetzen. Durch Ausprobieren ist das nahezu unmöglich. Mit einem gut dosierten Schuss Gehirnschmalz wird es leichter. Auch eine Schätzaufgabe schürte die Spannung.
 
"Leidenschaftlich neugierig"
 
"Es geht um die Freude an ganz plastischen Herausforderungen", so Esther Schmitt. Den Kindern soll bewusst werden, welche unterschiedlichen Probleme mit dem Werkzeugkasten der Mathematik lösbar sind. Das betont auch Schulleiter Karlheinz Wecht: "Mathematik bedeutet auch das Beschreiben der Umwelt." Er wünschte den Teilnehmern, dass sie ganz im Sinne von Albert Einsteins Zitat "leidenschaftlich neugierig" bleiben. 2008 hatte das Gymnasium den Wettbewerb im Rahmen des "Jahrs der Mathematik" organisiert. Die Ziele sind die gleichen geblieben: Früh ein Interesse an Mathe wecken und selbiges über die Grundschulzeit hinaus bewahren.
 
Nach der Eröffnung wurden die Teilenehmer von Oberstufenschülern in die Klassenräume begleitet, wo schnell die Köpfe zu rauchen begannen. In der Zwischenzeit servierte die Schülervertretung Kaffee und Kuchen. Manch anderer bevorzugte die zum Teil harten Brocken an der Mathe-Front. Etwa beim Falten eines Origami-Würfels. Andere setzten über dem geometrischen Möbiusband ihre Orientierung aufs Spiel. Zur Einstimmung hatte die Klasse 7c ein knackiges Theaterstück einstudiert, das geistreich mit mathematischem Vokabular und Grundrechenarten spielte.
 
Die Auswertung der Aufgaben erfolgt in den nächsten Wochen. Alle Schüler erhalten Teilnahmeurkunden. Auf die zehn Besten wartet außerdem ein kleiner Preis, die Top 3 werden zusätzlich an ihrer Schule ausgezeichnet.
 
Fazit: Die Teilnehmer des Mathematikwettbewerbs haben sich bestens geschlagen. Mit diesen Schülern muss man rechnen. tr
 
© Bergsträßer Anzeiger, Dienstag, 17.11.2015