Altes Kurfürstliches Gymnasium Bensheim

Gymnasium mit altsprachlichem Zweig
Schule mit musikalischem Schwerpunkt
Partnerschule des Leistungssports

AKG: Schulsanitäter hatten Besuch vom DRK Lautertal / Besondere Trainingseinheit

BENSHEIM. Mindestens alle zwei Wochen passiert im AKG ein Unfall. Alles inszeniert: Mit simulierten Praxis-Einheiten bleibt der Schulsanitätsdienst dauerhaft fit und einsatzbereit. Der SSD ist 2008 im Rahmen einer Projektwoche entstanden, um die medizinische Erstversorgung auf dem Schulgelände zu verbessern. Mittlerweile wurden über 100 reale Einsätze verzeichnet. 

Die Schüler treffen sich regelmäßig zu Übungen und Erste-Hilfe-Kursen vom Jugendrotkreuz im Kreis Bergstraße. Jetzt stand eine besondere Trainingseinheit auf den Plan: Der DRK-Ortsverein Lautertal schickte einen Rettungswagen auf den Pausenhof, damit die Ersthelfer sich hautnah mit Ausstattung und Möglichkeiten der mobilen Miniklinik vertraut machen können. AKG-Schülerin Nina Bruckhoff hatte den Termin organisiert.

"Ständige Weiterbildung ist das A und O", sagt Bio-Lehrer Florian König, der sich am Donnerstag auch als Unfallopfer zur Verfügung gestellt hat. In drei Gruppen befassten sich 22 Schüler mit medizinischen Details und der Ausstattung des Rettungswagens. In Fallbeispielen wurden konkrete Notfälle geübt. "Die Schnittstelle zwischen Ersthelfer und Notdienst ist enorm wichtig", so der stellvertretende Bereitschaftsleiter des DRK Lautertal, Stefan Schultheis.
 
Hohes Ausbildungsniveau
 
Die Mitglieder des SSD sind bereits mindestens ein Jahr dabei. Das Ausbildungsniveau ist entsprechend hoch. Der Schulsanitätsdienst findet hauptsächlich in den Pausen und bei Großveranstaltungen statt, etwa bei den Bundesjugendspielen im Weiherhausstadion, beim Tag der offenen Tür oder der Sportgala in der Weststadthalle. Hier haben die Jungsanitäter bereits Verletzungen wie Spikes in einer Wade, Asthmaanfälle oder Gehirnerschütterungen versorgt. Auch auf dem Schulhof steht das Team zur Verfügung. Aktuell sind fünf Mitglieder des Jugend-DRK mit dabei.
 
Alle Helfer sind mit Walkie-Talkies ausgestattet, um schnell und problemlos miteinander kommunizieren zu können. Im Ernstfall werden die diensthabenden Sanitäter (immer drei) vom Sekretariat informiert. Vor Ort machen sich zwei Schüler ein Bild von der Situation und halten dabei über einen dritten Kontakt mit dem Schulsekretariat, um gegebenenfalls einen Rettungswagen anzufordern oder die Ersthelferausrüstung an die Unfallstelle zu bringen.
 
Fragen der Erstversorgung
 
Vom DRK Lautertal waren außerdem Alice Goldstein, Carlotta Koll und Kurt Meckel jun. ans AKG gekommen, um auf Augenhöhe mit den Schulsanitätern elementare Fragen der Erstversorgung zu besprechen. Florian König sieht den SSD derzeit auch zahlenmäßig gut aufgestellt. Die Gruppe soll kompakt und übersichtlich bleiben. "Es ist sinnvoll, wenn sich die Schüler kennen", so der Lehrer. Als nächstes ist die Anschaffung eines mobilen Defibrillators geplant. tr
 
© Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 14.11.2015