Wanderung zur Saalburg / Attacke der Germanen auf den Adler erfolgreich abgewehrt
BENSHEIM. Eine gut aufgestellte und bestens gelaunte Legion des AKG reiste in diesem Jahr wieder an den Limes. Bei wunderbarem Sommerwetter lernten die römischen Legionäre (die Kinder aus der 5a, die Latein als erste Fremdsprache gewählt haben) mit ihrer britannischen Hilfstruppe (die "Engländer" der 5a, die Latein ab dem nächsten Schuljahr lernen) Germanien diesmal von seiner schönsten Seite kennen.
Die Legionen von insgesamt zehn hessischen Lateinschulen trafen sich am Parkplatz Sandplacken, um dann alle nacheinander den Weg am Limes entlang zur Saalburg zu marschieren.
Die jungen Römer folgten einem Bilderbuchwanderweg durch den lichten und dann wieder dichten Wald, über Wiesen und Lichtungen, mal bergauf, aber öfter bergab.
Es wirkte zunächst wie ein wunderschöner Wandertag, wären da nicht die heimtückischen Germanen (Oberstufenschüler der Albertus-Magnus-Schule in Viernheim) gewesen, die immer wieder am Wegrand lauerten und es auf den selbst gebastelten Legionsadler der 5a, der in prächtigem Gold über der Legion erstrahlte, abgesehen hatten. Diese "Barbaren" stellten sich geschickt an, trugen Tarnkleidung, hatten Fallen aufgestellt oder kamen auch ganz harmlos als Jogger daher, die plötzlich nach dem Adler griffen. Aber die Verteidigungsstrategie (gewaltlos, das war die Spielregel) der 5a ging auf: Um den Adler bildeten vier Wächter einen engen Kreis, der von weiteren Kreisen verstärkt wurde. Als eine besonders wilde Germanin mit eiserner Hand am kostbaren Adler zerrte, kamen die beiden Legionslehrerinnen Frau Sudheimer und Frau Keller zu Hilfe.
Und tatsächlich gelangte der Adler unversehrt zur Saalburg, wo sich die Legionäre zunächst bei einer Mittagspause in der römischen Taberna ausruhen oder das Römer-Kastell auf eigene Faust erkunden konnten. Im Anschluss gab es noch eine Führung in der Saalburg, bei der das Leben der echten römischen Legionäre in Germanien vorgestellt wurde.
Bevor die Römer die Heimreise antraten - übrigens gemeinsam in einem Bus mit einer Legion der Geschwister-Scholl-Schule - wurden die Legionsadler der einzelnen Schulen mit Preisen, die die Heräus-Stiftung gesponsert hatte, ausgezeichnet.
Die komplette AKG-Legion war sich einig, dass natürlich ihr Adler den ersten Platz verdient hätte, die Jury entschied anders. Doch auch der 5. Platz bescherte der AKG-Legion einen kostbaren Schatz: einen Beutel mit römischen Münzrepliken und eine Riesenportion Gummibärchen. Das Beste an der Limeswanderung - so war es immer wieder zu hören - waren aber die Germanenangriffe und die erfolgreiche gemeinsame Verteidigung des Adlers. red
© Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 11.07.2015