Altes Kurfürstliches Gymnasium Bensheim

Gymnasium mit altsprachlichem Zweig
Schule mit musikalischem Schwerpunkt
Partnerschule des Leistungssports

SOMMERKONZERT: Musikgruppen des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums in der Mensa der Schule

BENSHEIM. Über zweieinhalb Stunden Musik aller Sparten und Genres bot das Sommerkonzert des Alten Kurfürstlichen Gymnasiums in der trotz tropischer Temperaturen bestens besuchten Mensa der Schule. Im bunten Wechsel vokaler und instrumentaler Beiträge kamen Klassik, Pop, Jazz und Folklore gleichermaßen zu ihrem Recht. Hier war wirklich für jeden Geschmack etwas dabei - überraschende Eigenkreationen des musikalischen Nachwuchses inklusive. Gewandt moderiert wurde der Abend vom Schülerduo Swantje Hartz und Tobias Klüsener.

Kristin Hoffmann und ihr Chor der 5. Klassen sorgten mit Bruno Coulais' Filmmusikhit "Vois sur ton chemin" (aus "Die Kinder des Monsieur Mathieu") und dem selbst verfassten Kabinettstück "Endlich Ferien" für einen unterhaltsamen Auftakt. Sehr fit zeigten sich auch die von Sabine Wulf geleiteten Chorensembles, deren Können unter anderem in Bruno Mars' "Count on me" (6. Klassen) und einem Spiritual-Dreierpack (7.und 8. Klassen) fein herauskam (Klavierbegleitung: Manfred Hein).

Hörenswerte kammermusikalische Farbtupfer setzte neben dem von Mario Rummel überaus behutsam gespielten Schubert-Impromptu As-Dur D 935/2 vor allem das von dem erst 17-jährigen Abiturienten Oliver Preuß stammende einsätzige Streichquartett Nr. 3 - eine nicht nur satztechnisch verblüffend souveräne Talentprobe des auch als Geiger bereits erfolgreich hervorgetretenen Nachwuchskomponisten, der inzwischen längst an seiner ersten Sinfonie arbeitet. Ludwig Balser (1. Violine), Teresa Blüdorn (2. Violine), Mathieu Ochs (Viola) und Mira Voll (Violoncello) hoben das klangschöne kleine Werk mit viel Einfühlungsvermögen aus der Taufe.
 
Sonja Hayer-Lenz und ihre prächtig disponierte AKG-Big Band lieferten mit maßgeschneiderten Arrangements unter anderem von "Pokerface" (Lady Gaga) und "Happy" (Pharrell Williams) das besonders umjubelte Finale der ersten Konzerthälfte. Der durch blitzsaubere Soli gekrönte satte Sound dieser bruchlos zusammenwirkenden Truppe brachte die ohnehin heftig aufgeheizte Bude endgültig zum Kochen. Ein "Tequila" à la Chuck Rio passte da natürlich ideal.
 
Ähnlich starke Eindrücke hinterließ nach der Pause das AKG-Orchester: Seine Wiedergaben von Händels "Feuerwerksmusik" (unter Gundolf Aisenpreis) sowie von John Williams' "Theme from Schindler's list" und Ludovico Einaudis "I giorni" (unter Rainer Michels) verrieten enorme Genauigkeit und Geschlossenheit. Als exzellente Solistinnen in der oscarprämierten Williams-Filmmusik erlebte man Carla Winter (Violine) und Veronika Böhm (Klarinette).
 
Helmut Karas' herausragend versierte Percussion-Schüler Felix Ambach, Louis Jakob, Jonas Engel, Samuel Williams und Patrick Wulf waren anschließend in den beiden effektvollen Folklorestandards "Kpanlogo" (Henk Mennens) und "African Drums" (Charly Wambold) für die rhythmischen Glanzlichter des Abends zuständig. Was hier an auch klanglich perfekt austarierter Ensemblepräzision geboten wurde, erschien absolut bewundernswert.
 
Roger Millers "King of the road", Jonathan Quicks Volksliedbearbeitung "Loch Lomond", Ernst Peppings "Es war ein Mädchen", Oliver Gies' Rammstein-Arrangement "Engel":
 
Mit diesen vier Paradenummern machte der von Sabine Wulf und Manfred Hein geleitete AKG-Jugendchor am Ende wieder einmal klar, warum er das besondere musikalische Aushängeschild der Schule ist. Nach stürmischem Beifall folgte noch der von allen Chören gesungene Ohrwurm "Non nobis domine" aus Patrick Doyles Musik zu Kenneth Branaghs erster großer Shakespeare-Verfilmung "Henry V."
 
Dass Schuldirektor Karlheinz Wecht in seinen finalen Dankesworten den "weit über die Pflicht hinausgehenden Einsatz der Kollegen der Fachschaft Musik" eigens hervorhob, war allemal berechtigt. (Klaus Roß)
 
© Bergsträßer Anzeiger, Freitag, 10.07.2015